Wir, Gewerkschafter aus verschiedenen europäischen Ländern (aktuell Österreich, Tschechien, Deutschland), sind uns einig:
In Zeiten der Globalisierung und des Zusammenwachsens Europas darf gewerkschaftliche Solidarität nicht an Grenzen halt machen!
Wir haben unterschiedliche Arbeitsstrukturen, wir haben sehr unterschiedliche Organisationsformen und unterschiedlich ausgeprägtes Tarifrecht sowie eine kaum vergleichbare Mitbestimmungskultur.

Das sind auch die Hauptgründe dafür, dass wir uns in der Vergangenheit oft nur der gegenseitigen Solidarität auf Kongressen versichert haben, aber eine wirkliche, grenzüberschreitende aktive Solidarität sich nicht wirklich entwickelt hat.

Im Zeitalter der multinationalen Konzerne, des Ausspielens der Nationalstaaten untereinander und des Wettbewerbs „immer billiger“ wird aber internationale Solidarität immer wichtiger und ihr Fehlen zu einem schweren strategischen Nachteil für die Arbeitnehmer und deren Eintreten für bessere Arbeitsbedingungen.

Mit UnFairBoard wollen wir das ändern!

Dabei versteht sich UnFairBoard als ein loser und offener Zusammenschluss von Gewerkschaftern, die gemeinsam eine Internetplattform betreiben und über das Internet Solidarität organisieren. Wenn eine Niederlassung eines internationalen Konzerns in Prag z.B. Betriebsräte verhindern will, dann soll es nicht nur in Prag bemerkt werden – sondern dann soll und kann es Aktionen vor deutschen (oder anderen nationalen) Filialen des Konzerns geben.

Aber nicht nur im Web wollen wir aktiv sein. Themen- und problemorientiert sollen in unregelmäßigen Abständen Meetings stattfinden, um die internationale Solidarität weiter zu entwickeln und gegenseitige Hilfe besser und schneller organisieren zu können.

Dazu bilden wir aus den beteiligten Staaten einen verantwortlichen, gleichberechtigten Steuerungskreis.

Wir wollen Union busting verhindern! Wir wollen den Wettbewerb um die schlechtesten Arbeitsbedingungen stören! Wir wollen die Arbeitsbedingungen verbessern. Wir wollen europäisch – international – denken und handeln. In diesem Sinne sind die Beteiligten Organisationen und Personen auch immer für das verantwortlich, was sie hier veröffentlichen und kommunizieren.

Stand: Erster Entwurf durch ver.di Bayern, 25.02.2015